Schlusspräsentation Kasernen-Projekt der HSA
An einem sehr heißen Tag findet an der Hochschule Augsburg die Schlusspräsentation der städtebaulichen Entwürfe über die Sonthofer Kasernenareale statt. Ingrid Fischer (3. Bürgermeisterin), Martin Polzer und Philip Sodeur (beide BAUSTELLE SONTHOFEN) treffen sich dort mit Frank Lattke (Architekt, Mitglied des Sonthofer Gestaltungsbeirates), Prof. Marcus Rommel und Landschaftsarchitekt Markus Stimmer (die beiden Betreuer des Projektes) zur gemeinsamen Begutachtung der Ergebnisse.
Insgesamt stellen 25 Gruppen ihre Entwürfe vor – wir Sonthofer sind erstmal überwältigt von den zahlreichen Ideen zu unseren Kasernen, die hier in Form von Modellen, Texten, Karten, Plänen auf zwei Stockwerken in den Gängen der Hochschule ausgestellt sind! Uns fasziniert die Vorstellung, dass sich 50 junge Menschen über ein halbes Jahr lang so intensiv mit unserem kleinen Sonthofen befasst haben – die geballte „Sonthofen-Energie“ ist hier auf den Fluren deutlich zu spüren!
Die Studenten halten kurze Vorträge über ihre Entwürfe, danach gibt es immer kurz Zeit für Rückfragen. Die Arbeiten zeigen eine große Bandbreite von Möglichkeiten auf mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Bei aller Unterschiedlichkeit fällt jedoch auf, dass bestimmte Aspekte immer wieder thematisiert und als Potential für Sonthofens Entwicklung herausgearbeitet wurden:
- Die Kernstadt Sonthofens hat – trotz beeindruckender Landschaft im Umfeld – eine relativ schwach ausgeprägte eigene, innere Grünstruktur. Die Konversion wird daher als Chance gesehen, mehr Grün in den Ort zu bringen und die Verbindung zwischen Innenstadt und umliegender Landschaft zu verbessern (v.a. durch ein verbessertes Fuß- und Radwegenetz).
- Öffentlicher Freiraum bzw. Flächen für die so genannte „lokale Naherholung“ sind in Sonthofen zu wenig vorhanden – Freizeit wird überwiegend außerhalb des Ortes verbracht, wobei oft das Auto bewegt wird. Somit wurde vor allem das Areal der Grüntenkaserne oft als ein potentieller Raum für die Naherholung entworfen, mit parkähnlichen Strukturen wie z.B. Aufweitungen der Ostrach zum Baden, Liegewiesen, Sporteinrichtungen, Skateanlage, Spielplätzen, Spazierwegen/Joggingstrecken, Café etc.
- Die Bestandsgebäude der beiden Kasernen wurden oft in die städtebaulichen Konzepte übernommen – hier schlagen die Studenten in vielen Fällen Umbauten statt Abriss vor. Besonders das Gebäudeensemble entlang der Richard-Wagner-Straße wurde als Potential verstanden, den ehemaligen Kasernencharakter teilweise für Sonthofen zu bewahren – schließlich ist Sonthofens Vergangenheit als Garnisonsstadt wichtiger Teil seiner Identität!
Nach einem wirklich spannenden und sehr langen Tag in der Hochschule sind alle Arbeiten begutachtet und bewertet. Mit Prof. Marcus Rommel und Marcus Stimmer suchen wir uns die besten und interessantesten Entwürfe aus, die für eine spätere Ausstellung in Sonthofen in Frage kommen.
Vielen Dank an Prof. Marcus Rommel und an Marcus Stimmer, die das Projekt für Sonthofen möglich gemacht haben! Von den Ergebnissen werden wir in Sonthofen noch lange profitieren können – eine tolle Grundlage um wieder mehr öffentlich über die Konversion sprechen zu können!