Die BAUSTELLE SONTHOFEN nimmt die Ausstellung des Landluft-Baukulturgemeinde-Preises zum Anlass, im Rahmen des „Stadtgespräch03“, einmal mehr über das heißeste Thema der Sonthofer Baukultur der nächsten Jahre zu sprechen – die Kasernenkonversion.

Dazu lädt der Verein zu einer Gesprächsrunde in das ehemalige Casino der Jägerkaserne ein. Es diskutieren: Helge Carl (Baureferatsleiter Kaufbeuren), Katrin Menig (Konversionsmanagement Allgäu GmbH), Philip Sodeur (BAUSTELLE SONTHOFEN), Ursula Steude (Stadtplanungsamt Augsburg) und Christian Wilhelm (Bürgermeister Sonthofen). Durch den Abend führt – wie beim schon beim letzten Stadtgespräch souverän und kompetent – die Sonthofer Journalistin Katja Voigt.

Einige der interessantesten Aussagen des Abends – sinngemäß zusammengefasst:

Frau Ursula Steude, die über viele Jahre die Konversion der Sheridan-Kaserne in Augsburg von Seiten der Stadt Augsburg begleitet hat, stellt die Wichtigkeit heraus, sich als Kommune möglichst früh, weit vor dem Freiwerden der Flächen, mit den Konversions-Planungen zu befassen. Sie bestärkt die Stadt Sonthofen darin, mit Veranstaltungen wie dem „Stadtgespräch“, das Bewußtsein der Bevölkerung für die Konversion zu schärfen und eine möglichst breite Bürgerbeteiligung zu initiieren. Auch die Überlegungen der Stadt eine Landesgartenschau zu veranstalten sieht sie prinzipiell positiv – auch in Augsburg wurde der Sheridan-Park vor allen anderen Maßnahmen umgesetzt und damit die Attraktivität der neu geplanten Wohngebiete enorm gesteigert. Diese „grüne Adressbildung“ führte zu einer starken Nachfrage der Immobilien und ist bis heute das Herz und die Attraktion des heutigen Stadtquartiers.

Helge Carl aus Kaufbeuren, ein Ort, an dem ebenfalls ein Konversionsprozess stattfindet, weist beim Umgang mit potentiellen Investoren darauf hin, die kommunale Gestaltungshoheit mit Selbstbewußtsein auszuüben. Seine Erfahrungen haben gezeigt, dass Investoren durchaus froh sind, für die Planungsphase klare Ansagen seitens der Stadt zu bekommen, statt später einen in die Länge gezogenen Genehmigungsprozess durchlaufen zu müssen, weil im Nachhinein zuviele Änderungen gewünscht werden.

Herr Carl regt außerdem an, potentielle Bauflächen nicht selbstverständlich an den Höchstbietenden zu verkaufen, sondern an Investoren mit dem qualitätvollsten Konzept.

Es wird auch über das Für und Wider von Gartenschauen im Rahmen der Stadtentwicklung diskutiert. Die Gesprächsrundenteilnehmer sind sich jedenfalls darüber einig, dass es für Sonthofen eine interessante Maßnahme wäre und zwar nicht nur weil dadurch dringend benötigte Fördergelder bereitgestellt würden. Christian Wilhelm unterstreicht, dass mit einer Landesgartenschau vor allem auch die Wegeinfrastruktur und die Grünstruktur der Stadt entwickelt werden würde, was durch die Konversion sowieso notwendig wird.

Auch nach dem Ende der Veranstaltung bleiben viele der etwa 50 Gäste noch etwas länger – das Gespräch auf der Bühne war scheinbar ansteckend. Die BAUSTELLE SONTHOFEN freut sich darüber, wieder Anlass zum Treffen und zum Reden-über-Sonthofen gegeben zu haben. Wir sehen uns wieder beim „Stadtgespräch04“…

 

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